Über die zukünftige Nutzung des Waldes in Stuttgart wird am Dienstag, den 9. Oktober 2018 im Rathaus in Stuttgart „hoffentlich nachhaltig“ in Form einer offenen Podiumsdiskussion diskutiert – und zwar nicht nur unter Politikern, sondern vor allem mit allen Bürgern*innen der Stadt, die hierzu herzlichst und zahlreich eingeladen sind.
Die erst 2018 gegründete Bürgerinitiative Zukunft Stuttgarter Wald – Zeit für einen Wandel hat das Thema erst richtig ins Rollen gebracht, als Anfang des Jahres besonders im Botnanger Wald großflächig Baumfällarbeiten stattfanden. Doch auch andere Waldflächen in Stuttgart sind in Zukunft betroffen.
Daraufhin entstand die offene Petition „Wir fordern den Stopp der massiven Baumfällarbeiten im Naturschutzgebiet Rot- und Schwarzwildpark!“, an der sich zum Glück viele Stuttgart*innen beteiligt haben und immer noch beteiligen können! Je mehr, desto besser! Es braucht sozusagen eine neue Waldstrategie, um die verschiedenen Bedürfnisse von Frischluft, Naherholung, Forstwirtschaftlichkeit und so weiter erfüllt werden können. Und hier sind mit einem zu gründenden Waldbeirat eben die Bürger der Stadt gefragt!
Bei der Podiumsdiskussion sind als externe Experten mit dabei:
Dr. Lutz Fähser, Leitender Forstdirektor a.D. der Hansestadt Lübeck und gemeinsam mit Knuth Sturm „Vater“ des Lübecker Konzeptes der naturnahen Waldnutzung
Johannes Enssle, Vorsitzender des Landesverbandes NABU.Baden-Württemberg – selber Forstwirt und konstruktiv-kritischer Beobachter verschiedener Stadtwaldkonzepte.
MEHR DAZU AUCH AUF DER FACEBOOKSEITE:
https://www.facebook.com/waldstuttgart
Und auch hier:
https://www.stuttgart.greenpeace.de/artikel/stoppt-die-saege-stuttgart
Wichtiges Hintergrundwissen, wie sie in der Offenen Petition auch nachzulesen ist:
Derzeit werden gerade bei uns im Botnanger Wald im Naturschutzgebiet Rot- und Schwarzwildpark zahllose, teilweise über 100-jährige Bäume aus wirtschaftlichem Interesse gefällt. Wir haben nichts gegen gezielte Baumfällungen zur Verkehrssicherung oder zur Verjüngung des Bestandes. Aber diese massiven und völlig überzogenen Eingriffe entsetzten nicht nur uns, sondern viele Naherholungssuchende und die Botnanger Anwohnerschaft. Wir müssen etwas tun. Wenn Sie sich mit Ihrer online-Unterzeichnung beteiligen, können wir gemeinsam dafür sorgen, dass etwas passiert. Wenn wir viele Unterschriften zusammen bekommen, wird das dafür sorgen, dass unser gemeinsames Anliegen auch im Gemeinderat ernst genommen wird. Die Zeit drängt enorm! Draußen wird täglich weiter gefällt. Machen Sie mit. Beteiligen Sie sich.
Gerade Stuttgart mit seiner Kessellage benötigt dringend die Waldgebiete; erst recht in Zeiten der Klimaerwärmung, bei der sogar selbst die Forstbehörde davon ausgeht, dass die Bäume zukünftig langsamer nachwachsen werden.
Die Bestimmung des Stuttgarter Waldes dient in erster Linie dem Erholungszweck und dem Naturschutz. Erst nachrangig ist die Forstwirtschaft von Bedeutung. Diese Bestimmung wird mit der Zerstörung des das Waldbild prägenden Altbestandes völlig ad absurdum geführt. Wir sind alle fassungslos und möchten uns deshalb mit allen Interessierten, die das ebenso sehen, zusammenschließen.
Mit der geplanten Umwandlung des Forstes in einen Eigenbetrieb, wird der Kahlschlag zunehmen, da der wirtschaftliche Druck auf den Forstbetrieb weiter steigt. Gemeinsam können wir etwas bewegen.
Mit Ihrer Unterzeichnung können Sie mithelfen, dass der Stuttgarter Gemeinderat sich mit diesem Thema grundsätzlich befasst.
Wir haben die Hoffnung, dass der Stuttgarter Forstbetrieb vom bisherigen wirtschaftlichen Druck befreit wird, der zu diesen Baumfällungen führt.