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DASGESUNDMAGAZIN VON BIRGIT MATZ

Ganz ohne Tannenbaum! Einen Versuch Wert, oder?

Bis vor 200 Jahren – und das ist also noch gar nicht mal so lange her – gab es noch gar keine Tannenbäume in den weihnachtlichen Wohnzimmern.

Bevor die Tannenbäume in die Stuben kamen, ist die Familie am Weihnachtstag hinausgegangen in den Wald (und der war auch nicht so weit weg; der Wald konnte fußläufig erreicht werden). Dort suchten sie sich einen schönen Baum und brachten ihm kleine Geschenke mit: rote Äpfelchen, ein Stück Brot für die Waldtiere, eine Kerze… Vielleicht wurde auch ein Lied dazu gesungen oder ein kleines Gebet gesprochen. Ein Zeichen der Dankbarkeit und Wertschätzung. Lag dann noch Schnee, sah es besonders „romantisch“ aus. Die Stille im Wald und die frische Waldluft – ein sinnliches Erleben.

Erst im 19. Jahrhundert fing die „Tradition“ mit den Christbäumen an, die in öffentlichen Räumen wie auf Marktplätzen und später auch in den Wohnstuben aufgestellt wurden. Aus den Äpfeln wurden (rote) Kugeln (rot ist die Farbe der Fruchtbarkeit), aus den Kerzen nach und nach elektrisches Licht, aus dem Brot die Lebkuchendekoration zum späteren Vernaschen.

Und heute sind es über 24 Millionen Nordmanntannen (meist), die extra gezüchtet werden und mindestens (oder höchstens!) 8 bis 10 Jahre alt sind, bevor sie „gefällt“ werden. Ein großes Geschäft ohne Nachhaltigkeit, Ökologie und wirklichen Sinn. Die Bäume sind voller Pestizide und Herbizide.

Die Kerzen sind oft blinkende Lichter, die Kugeln nicht mehr rot, sondern gold und silbern oder pink glänzend; selbst die Zapfen werden mit Glitterglanz überzogen…

Warum reicht es nicht aus, sich ein Stück von GRÜN aus dem Wald mitzunehmen – wie einen schlichten Tannen- oder Kiefern- oder Fichtenzweig? Warum braucht der Mensch einen ganzen Baum? Ein lebendiges Wesen, was in seiner beginnenden Jugend gefällt wird und später bestensfalls als Kompost verwendet wird…

10 Jahre Wachstum und Pflege (an die Spritzmittel will ich gar nicht erst denken) versus 10 Tage im Wohnzimmer nadelnd stehen…

Ja, es gibt Faire Tannenbäume zu kaufen – immer mehr. Doch nicht flächendeckend und grundsätzlich. Und diese landen schließlich auch auf dem Komposthaufen.

Bei Robin Wood gibt es eine Liste mit Verkaufstellen ökologischer Bäume: www.robinwood.de/wo-kaufen.406.0.html

Ja, schade, dass es im Winter in unseren Breitengraden keine blühenden Blumen gibt. Diese wachsen jedes Jahr von neuem nach und brauchen wenig Pflege – und nutzen den Bienen. Aber vielleicht ist es auch gut so, dass wir nicht abgelenkt sind von bunten Farben und Formen.

Das duftende Grün eines Tannenzweiges holt eine Stück vom (wilden) Wald in unsere Stuben – dieses Geschenk macht die Natur gerne…

 

Quelle und weitere Informationen:

www.robinwood.de

www.nadel-journal.com/produktion-weihnachtsbaum

www.ecowoman.de/24-natur-umwelt/4454-weihnachtsbaeume-gehoeren-zum-fest-dazu-diese-baeume-sind-fair-und-festlich

www.fairtrees.de

www.sdw.de/waldwissen/weihnachtsbaum

 

 

 

 

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