Wer kennt es nicht: Das Spiel, bei dem du dich nicht ärgern sollst? Dabei ist doch Ärger schon im Namen vorprogrammiert! Entweder du kommst erst gar nicht ins Spiel, weil die Einstiegsbedingungen fehlen, oder du wirst sofort wieder herausgeworfen und musst wieder zurück ins Mauseloch und wieder von vorne anfangen … (Kommt dir das bekannt vor?)
Ehrlich: Wer findet das Spiel so richtig gut? Macht es dir denn Spaß, andere herauszuwerfen, nur weil du gerade einen guten Wurf oder zufällig das Händchen dafür hast? Macht es dir denn Spaß, auf der Lauer zu liegen? Macht es dir denn Spaß, auf eine bestimmte Zahl zu warten und dich an diese Regel halten zu müssen?
Nein! Du lernst doch dabei nicht das Bitte-nicht-ärgern-sollen sondern das So-richtig-darüber-aufregen-wollen! Da kommt die Wut so richtig in Fahrt … oder?
Wut an sich ist supergesund und eine gute Pflege für die Leber. In den Wald gehen und mal so richtig schreien. Wildes Tanzen auf laute Musik. Die inneren Wutsätze in ein Jammer-Tagebuch schreiben. Und so weiter …
Nichtsdestotrotz befinden wir uns im Lebensalltag eben all zu oft in einem Mensch-ärgere-dich-nicht-Spiel.
Wie oft hältst du den Mund, obwohl alles danach schreit, denselben mal aufzumachen?
Wie oft hältst du deinen Ärger zurück, weil dieser vielleicht deine (nahen) Mitmenschen verletzten könnte?
Wie oft schüttelst du den Kopf über so manches Verhalten oder eben Nicht-Verhalten?
Ich finde, es ist jetzt der Zeitpunkt, dich mal so richtig zu ärgen, wenn deine eigene, gesunde Grenze überschritten wird; insbesondere, wenn du es mit Gemeinheit, fiesen Tricks, Lügen und Betrügereien zu tun hat. Ich finde auch, dass es davon schon genug auf dieser Welt gibt. Und ich finde noch mehr, dass du für deine Wahrhaftigkeit und Wesentlichkeit einstehst, so so wichtig ist.
Mensch, bitte ärgere dich!
Und: Mensch, bitte steh zu dir!
(c) Birgit Matz
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