Eine Begebenheit aus dem echten Leben
Es war ein Saunabesuch – sogar in einer neu eröffneten Saunalandschaft, die ausprobiert werden wollte. Alles neu gemacht und wohl durchdacht: Saunen, Duschen, Ruheräume, Außenanlage, Gastronomie. Der Besucherstrom an diesem Nachmittag normal; es war nicht zu voll und auch nicht menschenleer.
Ein Saunabesuch ist für mich etwas Erholsames: Mein Körper und mein Geist sollen sich entspannen dürfen. Alles kommt ein wenig „herunter“. Die Atmosphäre lädt dazu ein – und zwar nicht nur über das Auge, sondern auch über das Ohr ;-)!
Da bin ich schon bei meinem „Anliegen“: Ich könnte der Sauna eine 5-Sterne-Bewertung geben, wenn denn die Besucher auch eine erhalten könnten.
Auch bei allem Schönen und Gesundem: Die Menschen-Wahrheit kam hier so deutlich ans Licht.
Warum quatscht ein Grüppchen von 5 Personen lautstark vor der „Oase der Stille“?
Warum unterhalten sich zwei Personen ebenso laut in der „Flüsterlounge“ über Hornhaut?
Warum machen Saunagäste, die vor einer Sauna auf einen Aufguss warten, keinen Platz, wenn ich die Sauna verlassen möchte?
Warum wird überhaupt überall geplaudert und erzählt, so dass jeder jedes Wort versteht?
Okay: Ich bin hochsensibel und vielleicht eine empfindsame Seele. Doch ich darf doch in einer Sauna ein Maß an Ruhe erwarten – wenigstens im Ruheraum!
Es geht hier ja um einen temporären, gemeinsamen Raum, und stelle fest, dass gegenüber diesem keinerlei Wertschätzung entgegengebracht wird, obwohl es durchaus ein angemessenes Verhalten gibt. Lesen können manche Saunagäste anscheinend auch nicht.
Es gab in meiner Kindheit einen Spruch bei dem Stück „Orffsche Weihnachtsgeschichte“ (das Original ist auf Bayerisch): „Ja, wie halt die Leute sind, denken tun sie nicht viel!“
Ich ergänze: Fühlen tun sie auch nicht viel!
Man kann es nicht nur Egoimus und Gedankenlosigkeit nennen; ich nenne es vor allem Gefühlslosigkeit.
Eine Welt ohne fühlende Menschen hat doch schon verloren …
(c) Birgit Matz
(c) Foto: Pixabay: Danke!
PS: Warum müssen Badeschuhe quietschen?
♥