Wir brauchen eine neue Zukunftsgeschichte. Eine noch nie dagewesene Geschichtszukunft.
Geschichte ist: Geschichte. Ereignisse und Ergebnisse in der Vergangenheit, die unverrückbar gelten. Doch: sind diese wirklich gewesen? Sind diese aus und vorbei? Von wegen. Die Geschehnisse und Begebenheiten wiederholen sich doch und nehmen auf dem Zeitstrahl nur andere Schattierungen an. Was wie eine Neuerung erscheint, ist in der Realität eine weitere Neuauflage mit fortschreitenden Ziffern und Jahreszahlen.
Was und wie viel von der so genannten Geschichte wahr gewesen ist: Wer weiß das schon? (Warst du mit dabei? Manchmal fühle ich mich selbst wie zurückversetzt, ohne es begründen zu können. Woran das wohl liegt?)
Was und wie viel heute in der Gegenwart wahr ist: Wer weiß das schon? (Und wir sind mittendrin!)
Beides erscheint unglaubwürdig und ist in sich widersprechend.
Lernen wir denn aus den Geschichten, wie sie erzählt werden? Scheinbar nicht, denn dann wäre die Gegenwart anders, so meint das mein Menschenverstand und mein Menschenherz.
Die Präsenz ist die einzig gelebte Echtzeit. In jeder Millisekunde. Das wissen alte und moderne Mystiker und vielleicht auch du und ich.
Die Wiederholungen sind wie Alltagshandlungen: vertraut, sicher und hilfreich. Erst ein Knacks in der Wiederholung ist der mögliche Punkt, an dem eine Neuausrichtung passiert. Man nennt es auch Krise – besser Dauerkrise.
Was könnte passieren, wenn wir alle (kollektiv) diese Dauerschleife an Unwahrheiten verlassen und ganz und gar aus dem Karussell aussteigen würden?
Würde nichts passieren? Oder würde alles passieren?
Reicht denn ein klarer STOPP! zu diesen Erzählsträngen, die wie alte Zöpfe riechen und ein lautes HALT! zu den immer gleichen Mustern? Reicht das Durchschauen der Werte, die durch den Dreck gezogen werden? Reicht die Zäsur? Reicht das Abschneiden der Energiezöpfe? Nein, finde ich. Nicht alleine.
Es braucht auch das Bewusstsein dafür, dass sich die Gegenwart ändern darf und kann und muss!
Erst dann schreiben diejenigen, die wollen, die Zeit neu:
Wir schreiben über Werte, die gelebt werden.
Wir schreiben über Wahrheiten, die erlebt werden.
Wir schreiben über uns, wie es wirklich ist.
Werte werden Taten werden Worte werden Wahrheit.
Die Gegenwart ist die Zeit, auf die ankommt. Ja.
Wir schreiben jetzt eine neue Zeit und keine Geschichten mehr.
Wir sprechen jetzt über eine neue Zeit.
Wir handeln jetzt in einem Bewusstsein, das alle Geschichtsbücher sprengt.
Die Zeit geschieht. Die Zeit wird zu unserer Erzählung.
(c) Text: Birgit Matz
* Das Wort Geschichte in seiner Wortherkunft:
Ereignis, Erzählung, Wissenschaft von der Entwicklung der Gesellschaft (im weiteren Sinne auch von der Natur) in der Vergangenheit.
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Seit dem 16. Jh. steht es für eine ‘mündliche oder schriftliche Erzählung von etw. Geschehenem oder Erdachtem’. Im 18. Jh. (Kant, Herder, Schiller) wird der Sing. Geschichte als ‘Wissenschaft von Geschehenem’ präzisiert.
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Quelle: dwds.de/wb/etymwb/Geschichte