Im Interview des SWR-3–Leute-Formats erzählt der Autor Andreas Weber über das fehlende, gute Verhältnis des Menschen zur Natur. Dabei ist ihm wichtig, Natur nicht als Natur zu benennen, sondern als pure Lebendigkeit. Das Beziehungsverhältnis zwischen Mensch und Natur, wie wir sie „kennen“, nennt er für gestört und ungesund. Denn: Dem Menschen fehlt grundsätzlich die Lebendigkeit im Leben. Dabei geht es ihm vor allem um eine innere Haltung und um das bedingungslose Hingeben an die Natur.
Ganz praktisch betrachtet, heißt es, die Wiese im Garten oder vor dem Haus nur 2 Mal im Jahr zu mähen. Dabei entwickelt ganz automatisch eine Lebendigkeit durch Bienen, Hummeln, Schmetterlingen, Regenwürmern und Saatgut … (das ist der äußere Aspekt).
Wieder wilder (als innerer Prozess) zu werden, bedeutet für ihn, dass beispielsweise schöpferisches Wirken eine tiefe Hingabe an das Leben wird. Das ist ein zutiefst lebendiger, kreativer Prozess.
Des Weiteren hat es auch eine juristische Konsequenz, denn wenn die Natur als lebendiger Teil der Menschen „implementiert“ ist, braucht es keine echten, rechtlichen Prozesse in Bezug auf den Naturschutz. Die Menschen haben nun einmal eine Verantwortung, alles Natürliche zu schützen – für ihn primär mit Artenschutz und Bodenschutz (somit konsequent kein Gift zu verwenden).
Wir sind alle am Leben und können hoffentlich auch lebendig werden!
>>>Das Original-Interview zum Nachhören:<<<
swr.de/swr1/swr1leute/biologe-und-philosoph-andreas-weber-ueber-mensch-und-natur-100.html
Seine Buchtitel heißen:
- Alles fühlt. Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften
- Biokapital. Die Versöhnung von Ökonomie, Natur und Menschlichkeit
- Indigenialität
- Mehr Matsch. Kinder brauchen Natur
- Natur als Bedeutung. Versuch einer semiotischen Theorie des Lebendigen
Zum Autor: autor-andreas-weber.de
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