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DASGESUNDMAGAZIN VON BIRGIT MATZ

Die weibliche Seite von Weihnachten Die schützende Hand der Urmutter

Hat Weihnachten auch etwas Weibliches an sich? Neben dem Weihnachtsmann, dem Heiligen Nikolaus, dem Christkind, den Drei Königen, dem Josef, dem Ochsen und Esel. Ja, doch: Maria!

Doch welche Rolle spielt Maria wirklich in dieser Zeit? Wer singt für Maria? Wer bringt ihr Geschenke? Gibt es einen Augenschein auf das Mysterium der Geburt? Auf das Wunder, das im Mutterleib passiert? Im Mutterleib ist es dunkel. Wir alle wachsen im Dunkeln heran. Der erste Kontakt mit dem ersten Licht: grell, hell. In das eigene Leben hineingeboren. (Ja, und dann noch das Wunder der jungen Frau …). Wo bleibt Marias Würde?

Die so genannte Mütternacht ist ein Begriff, der gefunden werden kann. Ja, diese Zeit zwischen Leben und Tod oder zwischen Tod und Leben, die Millisekunde rund um Mitternacht – der Moment, in dem es weder das eine noch das andere gibt: Stille. Absoluter Stillstand. Nicht ein Atemhauch.

Das ist die Zeit der schützenden Hand der Urmutter.

 

Wenn wir im Leben nicht mehr weiter wissen. Wenn es diese unbequeme Zwischenzeit gibt. Wenn es so dunkel wird, dass wir es mit der Angst zu tun bekommen. Wenn das Licht noch zart ist. Wenn es viel zu langsam geht. Dann kommt die Urmutter zu uns.

Auch zur Wintersonnenwende. Auch rund um Weihnachten. Da besonders. (Und ja, an den anderen Tagen auch!)

Ich weiß: Alles Begriffe. Alles Bedeutungen. Geht man noch etwas zurück in Überlieferungen, dann findet man Lucia, Frau Holle, die wilde Percht, Anna, die Todesgöttin, die Steinfrau, die Luftfrau. Alle im Lichtschein-Gewand. Nichts daran ist gruselig. Nein. Sie helfen über die Schwelle. Sie haben beide Seiten in sich: das Dunkle und das Lichte. Sie kennen sich aus!

Schauen wir heute die s.g. Percht an: Auch da kommen die Männer an die vorderste Front und nehmen frech den Platz ein. Perchtenläufe – von Männern ausgeführt in wolfsähnlicher Schreckgestalt. Wo sind die echten Perchten?

Ich vermisse das Weibliche zu dieser magischen Zeit. Die Urmutter, die wie ein Ruhepuls den winterlichen Lebenstakt angibt.

Schützend. Behütend. Und in aller Ruhe. Stille!

Ich vermisse sie.

 

(c) Birgit Matz

 

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