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Lesetipp: Ich Komme – Was Mann beim Sex fühlt Eine Grenzüberschreitung von Christian Seidel

Wissenslücken und Aha-Effekte

 

Ob das eher ein Buch für Frauen oder eines für Männer ist, das bleibt vielleicht unbeantwortet. Denn obwohl die Redaktion vom gesundmagazin weiblich ist, wurde das Buch auch von Männern gelesen und die Reaktionen selbstverständlich (weiblich-neugierig) abgefragt.

Offenheit ist das Grundprinzip des Buches – schonungslos und freizügig (vielleicht oftmals auch sehr erotisch) spricht Christian Seidel über seine ganz persönliche und erlebte Sexualität. Allerdings zu Beginn nicht so viel über seine Gefühle, wie der Titel das vermuten lässt. Doch das Buch regt an, nicht nur über seine eigene Sexualität und besonders den Umgang damit nachzudenken, sondern auch darüber zu reden und sich hoffentlich (!) untereinander auszutauschen.

Als Essenz des Buches (oder der eigenen Erfahrungen) hört der Leser/die Leserin immer wieder die fehlende Kommunikation zwischen zwei Liebenden in der Sexualität heraus  – wer dies zuvor noch nicht wusste oder wem dies noch nicht bewusst wurde, findet hier vielleicht die Lösung von so manchen Problemen. Dies ist allerdings wesentlich…

Das Buch streift auch den Umgang mit der eigenen, oftmals unentdeckten Körperlichkeit und den fehlenden Zugang zur Lust sowie zu den jeweils weiblichen oder männlichen Geschlechtsteilen, die doch differenziert zu betrachten und zu benennen sind – und natürlich auch gefühlt werden. Da gibt es sicherlich noch Wissenlücken über das jeweils andere Geschlecht. Aha-Effekte also bei Frau und Mann.

Bei all den Aktivitäten und Abenteuern des Autors Christian Seidel wird auch das Thema Treue, Partnerschaft sowie Lebens- und Liebensformen beleuchtet. Ein Thema, was sicherlich gerade in der heutigen Zeit immer wichtiger und drängender wird, da sich so viele Paradigmen und Glaubenssätze auflösen (dürfen). Und da sind sie eben in ihrer Polarität: Frau und Mann und die jeweiligen männlichen und weiblichen Anteile. Wie schön!

Erst am Ende des Buches findet sich vielleicht so manches Paar wieder verstanden, wenn Seidel über den Versuch, Vater zu werden, erzählt. Da kommen dann wirklich seine Gefühle hervor und machen das Buch irgendwie „menschlicher“.

 

Rezension von dasgesundmagazin im April 2018 – Die Redaktion bedankt sich bei seinen männlichen Lesern! 🙂

 

 

Das schreibt der Verlag:
„Ich komme“ ist eine Offenbarung, eine Enthüllung – noch nie hat ein Mann so frei von seiner Sexualität erzählt. Christian Seidel durchbricht das Schweigen, das dieses Thema umgibt, und schildert auf berührende Weise, was in ihm (und ganz ähnlich im Körper, der Seele und den Gedanken anderer Männer) beim Sex vorgeht: vom Erwachen erster sexueller Regungen als Junge bis zu den erotischen Erlebnissen des gereiften Liebenden – mit allen Hemmungen und Ängsten, Sehnsüchten und Glücksgefühlen, die mit unserer Sexualität einhergehen. So rückhaltlos und radikal er seine eigenen Empfindungen, Gefühle und Gedanken offenlegt, verletzt er doch nie die feine Grenze zwischen sensibler Innenschau und intimer Entblößung. Eine unerhörte Selbsterfahrung – und zugleich ein kritischer Blick auf den gesellschaftlichen Umgang mit Erotik und Sinnlichkeit in einer Welt, die mit unserem Verlangen Geschäfte macht. Ein aufrüttelndes Buch, das dazu anregt, uns über unser Verhältnis zu uns selbst, zu unserem Körper und zu denen, die wir lieben und begehren, klarzuwerden.

 

Zum Buch:

Christian Seidel
Ich komme
Was Mann beim Sex fühlt – Eine Grenzüberschreitung
Heyne 2018

 

 

 

 

 

PS:
dasgesundmagazin freut sich, wenn Bücher direkt beim Verlag oder beim Buchhändler des Vertrauens in der eigenen Stadt gekauft werden.
dasgesundmagazin sagt DANKE!

 

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