Es ist nicht zu be“schön“igen: Da draußen ist es nasskalt, nachts frostig, schon früh dunkel, viel später hell am Morgen. Es geht nun auf die Wintersonnenwende zu. Den dunkelsten Punkt der Sonne. Es kostet Überwindung, in der Kälte und im Freien aktiv zu sein. Natürlicherweise würde sich der Körper auch eher zurückziehen und sich mehr Ruhezeit gönnen. Aufwachen und Aufstehen, wenn die Sonne aufgeht (zuzeit 7:58 Uhr) und sich wieder einkuscheln (um 16.28 Uhr) bei Sonnenuntergang.
Nicht nur der Kalender und die obligatorischen Einladungen zu Weihnachtstfeiern weisen auf die nahende Advents- und Weihnachtszeit hin. Kerzen und Kränze, Mistelzweige, Lichterketten an den Fenstern und stimmungsvolle Märkte mit Glühweinduft ebenso.
Advenire – lateinisch – ankommen. Ankunftszeit. Jeder, weiß, wessen Ankunft wir feiern. Der Advent als Vorbereitungszeit, der jedoch immer heller und lauter und vor allem immer geschäftiger wird. Nicht leiser und ruhiger. Eine Steigerung, die dann am höchsten Punkt steil abfällt (der höchste Punkt wurde jedoch kirchengeschichtlich verschoben vom 21.12. auf den 24.12.).
Der Adventskranz wird immer heller, die Adventstürchen immer offener – und wir erleben bis zum „Tag X(mas)“ mehr Stress, mehr Hektik, mehr Arbeit… was für ein Widerspruch. Es wird doch da draußen immer dunkler. Als ob die Sonne ganz verschwinden würde. Umso dunkler es in der Natur wird (einer Natur ohne künstliches Licht), desto mehr würde sich die Stille in uns ausbreiten.
Ist es ein Ankommen? Eine „Ankunftszeit“, die wir in den nächsten 4 Wochen beschreiten? Weil dann das Licht ankommt? Doch das Licht kommt ja nicht an – es geht ja weg …?! Na ja, im übertragenen Sinn geht da schon ein Licht auf – zumindest geschichtlich.
Wäre es nicht besser, erst die Zeit nach der Wintersonnenwende zu nutzen, wenn dann die Sonne wieder ihre aufsteigende Bahn aufnimmt?
Wie viel wertvolle Zeit wird verschwendet,
wenn das Eintauchen in das (vollkommene) Dunkel so sehr überdeckt wird?
Wie viele wertvolle Erkentnisse womöglich?
Angst könnte überwunden werden.
Einsamkeit vielleicht auch.
Trauer könnte angeschaut werden – und alles darf dann wieder gehen.
Und tiefer innerer Frieden könnte sich in uns ausbreiten.
Nur durch diese wirklich dunkle Stille …
Wer macht mit?
(c) birgit matz 2017/18
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