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Sehnsucht Pferd Glücklichsein mit Pferden - ohne zu reiten

Ein Beitrag von Alma Beatrice Pohle über Ihre „Sehnsucht Pferd“:

 

Seit meiner Kindheit begleitet mich das Phänomen, dass  – sobald ich Pferde und generell Tiere sehe – meine momentane Grundstimmung sich meist sofort in Freude wandelt. Je älter ich werde, desto deutlicher wird mir das, und viele Menschen, denen ich begegne, berichten mir von einem ähnlichen inneren Erleben.

Eine gewisse erwachsene Alltags-Ernsthaftigkeit weicht sofort einer Lebendigkeit und Freude an der spürbaren gegenwärtigen Präsenz der Tiere und dem offenen Kontakt, der entsteht. Aus meiner Erfahrung haben Pferde selbstverständlich ihre eigenen Lebensgeschichten und Prägungen wie wir, aber sie bleiben nicht dauerhaft und ausschließlich gedanklich darin hängen. Einfach aus dem Grund, weil sie spüren, dass das die uneffektivste Möglichkeit wäre, das Leben zu gestalten und ständig ablenken würde von der aktuellen Situation und ihren Anforderungen. Jeder Augenblick wird mit allen Sinnen erfasst, durchlebt und wieder losgelassen, und das daraus Gelernte wird abgespeichert.

Sie erfahren Situationen und Leben auf eine umfassendere, ganzheitlichere Art und Weise als wir es gewohnt sind. Und das ist unglaublich ansteckend, wenn wir es zulassen. Dafür bedarf es einer inneren Bereitschaft zur Stille und Öffnung in uns.

Pferde erinnern uns in ihrer ganzen Lebensart an genau die Anteile in uns, die wir als Kinder frei ausgedrückt haben und die wir uns bewusst oder unbewusst zurücksehen!

Wie kann ich glücklich „Mit Pferden Sein“… ohne reiten?

 

Wenn mir jemand vor zwanzig Jahren diese Frage gestellt hätte, wäre ich nur verwirrt gewesen und hätte keine Antwort gewusst. Meine übernommenen Kenntnisse von Pferden waren klar geprägt von dem Bild, dass Pferde zum Reiten und zum Arbeiten da sind. Tiefe Verbindung und Freundschaft war natürlich möglich, aber das gemeinsame Glück war immer gebunden an Leistung und Gehorsam gegenüber den Anforderungen des Menschen.

Durch meine langjährige Erfahrung als Therapeutin und Reitlehrerin veränderte sich meine Sichtweise auf die Pferdefreunde und mich selbst tiefgreifend. Mir schien der Nutzen in der Zusammenarbeit immer einseitiger zu werden, je länger ich mit Pferden zu tun hatte. Pferde hatten und haben wenig wirklich freie Entscheidungsmöglichkeit, was sie tun wollen bzw. so zu handeln, wie es ihnen gerade gut tut. Der Nutzen für die Menschen stand so sichtbar im Vordergrund, dass sich das für mich von Jahr zu Jahr unpassender anfühlte.

Meine Sehnsucht wurde immer größer das Glück einfach nur im ZusammenSein mit ihnen zu erleben. So verließ mich vor knapp 14 Jahren das Bedürfnis zu reiten und in den folgenden Jahren auch immer mehr jeglicher Wunsch mit Pferden etwas erarbeiten und ein Ziel haben zu müssen.

Es war eine unglaubliche Beobachtung für mich, dass daraufhin die Pferde ihr Verhalten mir gegenüber deutlich veränderten! Je mehr auch der kleinste Gedanke, etwas zu erarbeiten, aus mir verschwand, desto offener und freier begegneten sie mir.

Was für berührende Begegnungen und tiefe Lernprozesse damit plötzlich Raum bekamen, hätte ich vorher nie für möglich gehalten, und das erfüllt mich mit großer Dankbarkeit.

Heute kann ich jeden Tag nur staunen, wie leicht, natürlich und tief die Freundschaft zwischen mir und meinem Pferdefreund geworden ist, weil ohne reiten und arbeiten einfach eine ganz neue gemeinsame Lebensart entstanden ist, die wir beide genießen.

Ich begreife immer umfassender, das erst, wenn ich mich innerlich von all dem zu viel tun, arbeiten und fordern befreien kann, ein wirkliches Kennenlernen beginnt. Dann entsteht Raum für gemeinsame Entfaltung und Freude und wir bekommen wirklich Einblick in das Leben des anderen und in unser eigenes  – und ein lebendiger Austausch entsteht.

 

 

Ausblick auf das Seminar:
Selbst Sein – Mit Pferden Sein. Ein Seminar für Frauen mit Alma Beatrice Pohle vom 24. bis 26. April 2020

Mehr Informationen, die Termine und das Anmeldeformular gibt es auf der Webpräsenz unter www.sehnsucht-pferd.de

(c) Alma Beatrice Pohle

 

Teilen verdoppelt das Glück!