Für dieses Buch braucht es Mut! Mut, diese Wahrheiten zu schreiben und noch mehr Mut, als Leser diese zu verstehen, zu verinnerlichen und am besten auch zu leben. Somit schafft Kerstin Chavent, ein jahrtausendealtes Ungleichgewicht wieder herzustellen: Es gilt, Gleichwertigkeit und Verschiedenartigkeit von Frau und Mann aushalten und leben zu können. Um friedliche und lebensfördernde Lösungen zu finden, braucht es jedoch auch das Wissen über das Entstehen von so viel Leid und Tragik. Das wird hier mit Daten, Zahlen und Fakten vor Augen geführt. Alleine das ist schon beeindruckend (und traurig).
Der Blick in das Heute ist nicht schwer: Kein Mensch will Krieg, Leid, Ausbeutung und was es noch Unschönes und Lebensfeindliches gibt. Dennoch sind wir mit diesen Lebensumständen konfrontiert. Doch beim Verstehen der Ursache kann sich der Blick weiten und öffnen. Es braucht dabei den „aufgeklärten“ Mann und die ursprüngliche Frau, die zusammen ein neues Kapitel der Weltgeschichte schreiben. Dabei kommen beide in ihre echte Kraft und können daraus auch echte Friedensstifter werden.
Das Buch ist eines der besten und tiefgehensten, das ich in den letzten Jahren gelesen habe. Es ist wie eine Essenz aus den viele Puzzlesteinen unserer Herkunft. Das Erkennen birgt die Möglichkeit einer Heilung auf allen Ebenen. Paradiesisch – aber ganz anders, als wir es bislang kannten. Ich wünsche mir, dass das neue Buch Chavents Frauen und Männer – am besten zusammen – lesen und darüber reden und dabei erste zarte Schritte wagen!
Ich sage von Herzen DANKE!
(c) Rezension DASGESUNDMAGAZIN/Birgit Matz im März 2025
3 Zitate aus einem Interview mit Kerstin Chavent (mit freundlicher Genehmigung des Verlags):
„Der Titel ist eine Anspielung darauf, das Wilde, Ursprüngliche, und das Heilige, Göttliche in uns wiederzubeleben und zusammenzubringen. Unsere Zivilisation hat beide zerstört und das Banale, Künstliche in den Mittelpunkt gestellt. Wir verachten das Wilde oder fürchten uns davor und haben keinen Bezug mehr zum Göttlichen. Hiermit ist die Schöpferkraft gemeint, die uns sozusagen in die Wiege gelegt wurde: die biologische Fortpflanzung und das uns allen innewohnende Potenzial, unsere Welt nach unseren Ideen und Vorstellungen zu gestalten.“
„Für die meisten Menschen ist es heute unvorstellbar, dass Frauen von sich aus das können, was alle anderen weiblichen Lebewesen auf dem Planeten können: alleine gebären. Die industrielle, überwiegend männlich orientierte und stark kontrollierende Medizin hat die Selbstbestimmung über den eigenen Körper praktisch verdrängt. Wir vertrauen nicht mehr der Natur und den Prozessen, die sich in den Jahrmillionen der Evolution bewährt haben, sondern der Technik, die danach strebt, das Lebendige zu kontrollieren und künstliches Leben zu erzeugen.“
„Es ist mir ganz wichtig, deutlich zu machen, dass es nicht, wie oft behauptet wird, „schon immer“ Kriege gegeben hat. Kriege kamen erst mit dem Patriarchat, zusammen mit Staatenbildung, Monotheismus und einer Schrift, die alles dokumentierte. „Schon immer“ – das sind etwa 6.000 Jahre in unserer Geschichte.
…
Ich fühle mich betroffen und bewegt von den Entwicklungen meiner Zeit. Mein Anliegen ist es dabei nicht, Polemiken aufzuwerfen, sondern nach Lösungen zu suchen. Hierzu müssen die Probleme zunächst benannt werden. Missstände müssen aufgezeigt und bewusst gemacht werden, um sie beheben zu können. Das kann für manche Menschen unbequem sein. Gewissheiten werden in Frage gestellt, wie zum Beispiel die, dass Menschen schlecht sind, arme Sünder, mehr oder weniger defekte Biomaschinen, ohnmächtige Rädchen im Getriebe, die nichts anderes machen können als gehorchen“.
Das schreibt der Verlag
Der Legende nach war Lilith der erste weibliche Mensch und entsprang demselben Schoß wie der Mann. Eva, angeblich Adams Rippe entnommen, war Adam untertan, Lilith ihm ebenbürtig. Sie repräsentiert seit jeher die authentische weibliche Kraft und ist Inbegriff der emanzipierten Frau. Mit dem Beginn des Patriarchats endete die Zeit Liliths. Die freie und selbstbestimmte Frau wurde in die Wüste verbannt. Nach Jahrtausenden der Männerherrschaft ist Lilith zurück, sie erinnert uns – Frauen wie Männer – daran, woher wir kommen und stellt uns die Frage, welches Leben wir wirklich führen wollen. Damit sich Mann und Frau wie einst auf Augenhöhe begegnen können, müssen sich beide zunächst mit ihren ‚Schatten‘, den dunklen, ungeliebten Aspekten ihrer Persönlichkeit auseinandersetzen, um im nächsten Schritt zu erkennen, wie sehr sie in den Jahrtausenden des Patriarchats irregeleitet waren. Doch wenn wir uns alle auf dieses Wagnis einlassen, können wir zu einem gesunden neuen Miteinander finden, auf persönlicher wie globaler Ebene.
Zum Buch:
Kerstin Chavent
Die wilde Göttin
Der Lilith-Mythos als Weg der Versöhnung zwischen Mann und Frau
Verlag SCORPIO, Januar 2025
Zur Autorin: kerstinchavent.de
♥
PS:
Dasgesundmagazin freut sich, wenn Bücher direkt beim Verlag (siehe Verlinkung), beim Autor/bei den Autoren selbst oder beim Buchhändler des Vertrauens in der eigenen Stadt gekauft werden. Dasgesundmagazin sagt DANKE!
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