Geht es dir auch so? An manchen Tagen ist für dich „die Welt da draußen“ unerträglich laut, hässlich, grob, gewalttätig … Und auch wenn diese Welt scheinbar so weit weg von einem selbst ist und du überhaupt nichts kannst für das Verhalten anderer Menschen: Diese Welt trifft schonungslos auf dich. In Echtzeit. Ein klitzekleiner Teil von dir fühlt sich sogar verantwortlich.
Ich meine damit nicht nur den täglichen Ärger, Streit oder Sorgen auf seelischer oder körperlicher Ebene, egal ob im Job oder in der Familie. Es ist doch vor allem das große Weltgeschehen, in dem das Sandkasten“verhalten“ der einflussreichen Akteure groteske Züge angenommen hat. Das Lernen aus der Geschichte scheint so weit weg (Fragst du dich das auch: Warum gibt es immer noch Kriege zwischen Menschen und Nationen?). Wer versteht schon, was hier wirklich, wirklich passiert? (Gut, es gibt in der Tat kluge Menschen, die das durchaus erklären können). Doch bleibt die Frage: Warum? Warum sind so wenige Menschen für das Leid von so vielen Menschen verantwortlich? Warum ändert es sich nicht?
Warum ist das in aller Welt sogar „zum Standard“ geworden? Warum gibt es hier eine Art Gewöhnung, die alles andere als heilsam oder friedensstiftend ist? Ein Warum ist ein kluge Frage: Es sucht den Grund …
Gut: Der Austausch mit der Welt ist unvermeidbar. Alleine unser Körper ist ununterbrochen über die Haut, die Lunge und den Darm mit dem Außen verbunden. Wir bekommen das zum Glück nicht bewusst mit, doch der Körper ist mega klug in seinem Tun, denn hier geht es quasi ums Überleben. Austausch ist somit wichtig und richtig. Allein der soziale Kontakt ist ein weiterer Überlebensfaktor und Garant für ein gutes und gesundes Leben – neben der eigenen Sinnfindung.
Die Welt draußen will etwas von dir, weil du von ihr lernen und daran wachsen kannst. Jeder Moment, jeder Mensch, jedes Gespräch, jedes Erlebnis, jedes Tun formt und prägt dich. Wir brauchen einander: liebevoll, wertschätzend, achtsam, fördernd, helfend. Menschlich eben.
Ohne den Austausch sind wir verloren. Warum tut der Austausch aber so weh? Selbst zwischenmenschlich können Triggerpunkte, Verletzungen und Missverständnisse zu Auseinandersetzungen führen, die alles andere als heilsam sind. Ist das der Wachstumsschmerz? Der Prozess der Heilung? Ja, ich finde schon. Meine Erfahrung ist: Es braucht eine Ausgewogenheit von wohltuendem und wachstumsförderndem Austausch und gleichzeitig von Innenschau und Selbstreflexion.
Und es braucht auch eine gesunde Grenze für das laute Gebrüll in der Welt! Eine gewisse Gleichgültigkeit und Laxheit führt zu einer ungesunden Passivität. Ich weiß nicht, ob es schon ausreichend ist, ein klares inneres und äußeres NEIN auszusprechen oder/und die echte Wut darüber zu fühlen und zu zeigen. Ich spüre aber, dass wir um den Austausch mit der Welt nicht herumkommen. Er ist unausweichlich. Genau dieser bewusste Austausch und deine klare Grenzen führen womöglich zum lang ersehnten Frieden – und somit zu Gesundheit und Ganzheit.
(c) Birgit Matz im Juni 2025
Magst du mit schreiben, wie du das siehst? Wie gehst du mit der lauten Welt um? Was beschäftigt dich?