Pferde sind wunderbare Tiere und für viele Menschen das Symbol für Freiheit! Beim Betrachten von Pferde in einer Koppel ist Ungestümes, Wildes und Kraftvolles zu sehen und auch sofort zu spüren. Die andere Seite ist das Nutzen der Pferde zum Reiten, Trainieren, im Zirkus und auf der Rennbahn – oder als Rückepferde für schonende Waldarbeiten. Dann gibt es noch die berühmten Pferdeflüsterer, die sich um eine kommunikative Verbindung zwischen Mensch und Pferd bemühen – sozusagen Pferdesprache verstehen und übersetzen.
Glücklicherweise gibt es zunehmend pferdegestütztes Coaching und Psychotherapie. Pferde werden hier als heilsames Therapeutikum eingesetzt. Die Klienten nehmen Kontakt zum Pferd auf, pflegen und reiten es. So kann auf unterschiedliche Weise ein emotionaler Prozess in Gang gebracht werden.
(c) Foto: Birgit Matz
♥ Was wäre, wenn Pferde in der Lage sind, freigelassen ein wissendes Feld aufzubauen und dieses auf den Menschen zu übertragen? ♥
Bei Camina von Karin Miller gibt es die Möglichkeit, in dieses prozessortiente Feld der Pferde einzutauchen. Sie bietet auf der Ostalb Nähe Abtsgmünd schon seit längerem Therapie, Coaching und Kurse mit Pferden an. Ihre Pferde und sie selbst sind klassisch in Pferdegestützter Therapie ausgebildet. Doch: Im Rahmen ihrer Arbeit haben sich ihre Pferde – eine wirklich bunte Truppe mit sehr unterschiedlichen Charakteren – noch auf andere Weise gezeigt, die mit Worten schwer erklärbar ist und tatsächlich live erlebt werden muss:
Die Pferde sind in der Lage, selbstentscheidend und ohne bewusste Führung oder gar Lenkung auf den „fremden“ Menschen, der sie besucht, zu wirken.
Dieses „Setting“ findet je nach Wetterlage im Freien oder im Stall statt.
Es geschieht.
Das jeweilige Pferd, das selbstentscheidend in Kontakt mit dem Menschen geht – sei es ganz nah oder auch aus der Ferne – geht in Resonanz mit einem Thema, was „mitbegracht“ wird. Das Pferd „arbeitet“ im Feld des Klienten – schnuppernd, berührend, wirkend. In voller Präsenz, Geduld und Würde. Was dann passiert, ist magisch.
(c) Foto: Birgit Matz
Es geschieht.
Sowohl Karin in der therapeutischen Begleitung als auch der Klient wissen einfach, dass ein Prozess angestoßen wird. Es fließen Tränen oder Themen ploppen hoch. Diese werden quasi mit verdaut, vor allem wenn die Herde nebenbei Heu frisst ;-). Was nicht mehr trägt, kann darin entlassen werden. Was gebraucht wird, kann sanft einfließen. Die Schwingung trägt es weiter. Das Pferd oder die Pferde wirken. Jedes auf seine Weise, als ob sie eh schon wissen, welchen therapeutischen Effekt sie haben.
In meinem Fall war es die Präsenz einer Stute, die nicht von meiner rechten Körperseite wich. Sie stand geduldig und klar – zuerst bei meinen Füßen, später am Kopf. Und eben auf der Seite, die Schmerzen hat!
Es geschieht.
Und es ist magisch.
(c) Text und Fotos: Birgit Matz
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